Heimat- und Geschichtsverein Lorsbach e. V.

 

Lorsbachs Mühlen

In Lorsbach wird schon seit Jahrhunderten die Wasserkraft des Schwarzbachs, erst durch Mühlen, später mit Hilfe von Turbinen, genutzt.

Der älteste Hinweis auf eine Mühle in Lorsbach stammt aus dem Jahr 1310. Das Kloster Thron bei Wehrheim bezog in diesem Jahr Abgaben von einer Mahlmühle in Lorsbach. Die Wasserkraft wurde jedoch nicht nur zum Mahlen von Getreide, sondern für verschiedene Zwecke genutzt. Im Salbuch der Herrschaft Eppstein aus dem Jahr 1592 sind für Lorsbach fünf Mühlen verzeichnet, die Abgaben an die hessische Herrschaft zu zahlen hatten. Dies waren eine Mahlmühle, eine Ölmühle und drei Schleifmühlen. Bis in das 17. Jahrhundert hinein florierte Lorsbachs Mühlenwirtschaft. Dem setzte der Dreißigjährige Krieg ein Ende. In den folgenden 200 Jahren blieben in Lorsbach noch zwei Mahlmühlen. Diese hatten mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen.


Erhalten gebliebener Mahlstein der Kräckmannsmühle


Dies änderte sich erst in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wieder. Mit der aufkommenden Industrialisierung gewann die die Wasserkraft in Lorsbach wieder an Bedeutung. Es kamen Unternehmer die Mal mehr Mal weniger erfolgreich Mühlen umbauten oder neu errichteten, um z. B. eine Schwärzmühle, eine Walkmühle, eine Lohmühle oder eine Baumwollspinnerei zu betreiben. Bis zu sechs Mühlen waren so in Lorsbach gleichzeitig in Betrieb. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Mühlen nach und nach in Lederfabriken umgewandelt und die Wasserkraft zur Herstellung und Verarbeitung von Leder eingesetzt.


Die zwischen Lorsbach und Eppstein gelegene Schwärzmühle im Jahr 1896


1913 erhielt Lorsbach erstmals elektrischen Strom. Dieser wurde in einer ehemaligen Mühle durch Wasserkraft erzeugt. Auch heute noch wird in Lorsbach an zwei Stellen die Wasserkraft des Schwarzbachs mit Hilfe von Turbinen zur Stromerzeugung genutzt.


 Kleinwasserkraftwerk in der ehemaligen Walkmühle 2017


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