Heimat- und Geschichtsverein Lorsbach e. V.

 

Lorsbach im Dreißigjährigen Krieg

Der Dreißigjährige Krieg begann 1618 mit dem sogenannten Prager Fenstersturz und endete 1648 mit Abschluss des westfälischen Friedens. Die Bevölkerung des Heiligen Römischen Reiches erfuhr durch die eigentlichen Kriegshandlungen, aber auch durch Plünderungen und daraus folgenden Hungersnöten und Seuchen große Leiden. Schätzungsweise 40 % der Bevölkerung des Reiches fielen dem Krieg und den Seuchen zum Opfer.

Der Dreißigjährige Krieg traf auch das Rhein-Main-Gebiet hart. Insbesondere Höchst und Mainz waren wiederholt Durchzugs- und Stationierungsorte von Armeen und Schauplatz von Kämpfen. Zur Versorgung der Soldaten wurden die umliegenden Ortschaften ganz offiziell um Abgaben erpresst oder von den Soldaten direkt geplündert. Um auch an versteckte Güter zu gelangen wurden die Einwohner von den Plünderern oftmals gequält und gefoltert.

Auch Lorsbach blieb davon nicht verschont. Insbesondere von Mitte Dezember 1634 bis Mitte Januar 1635 wurde Lorsbach von schwedischen Soldaten, die in Mainz stationiert waren, schwer heimgesucht. Über die Gewalttaten, Plünderungen und Zerstörungen in Lorsbach gibt es einen detaillierten, zeitgenössischen Bericht.

1610 bestand Lorsbachs Einwohnerschaft noch aus 56 Haushalten. Nach den schweren Verwüstungen und der in Folge ausgebrochenen Pest blieben 1637 noch acht Haushalte, sieben Witwen und 12 Vormundschaften an Einwohnern übrig. Es dauerte lange bis sich Lorsbach und seine Einwohner von den Kriegsfolgen erholten.

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